Honeyland-Rezension

Ein mazedonischer Imker ist vielleicht nicht das dokumentarische Thema, von dem Sie glauben, dass Sie es in Ihrem Leben brauchen, aber dieser wunderschöne und genau beobachtete Film zeigt, dass es so ist. Es spielt sich eher wie ein besonders nachdenkliches Indie-Drama als der übliche sorgfältig erzählte Dokumentarfilm, es ist die Geschichte einer verschwindenden Lebensweise in einer vergessenen Ecke Europas, aber auch eine Charakterstudie von außergewöhnlicher Intimität und Gefühl.

Wir treffen Hatidze Muratova auf einem unsicheren Felsvorsprung in den nordmazedonischen Bergen, wo sie Honig von einem ihrer abgelegeneren Bienenstöcke erntet, und folgen ihr nach Hause, um in ihr Leben mit ihrer alten, kranken Mutter Nazife einzudringen. Ihr Haar ist unter ihrem bunten Kopftuch gefärbt und sie macht ein fröhliches Gesicht bei ihren rüpelhaften Nachbarn, den Sams, und wenn sie ihren Honig in der Stadt Skopje verkauft. Aber es gibt auch Einsamkeit und Angst. Sie macht sich Sorgen um die Gesundheit ihrer Mutter, macht sich Sorgen um ihre Bienen und kann sichtlich wütend und frustriert werden – besonders wenn ihre vorsichtige Art bedroht ist.
Atemberaubend schön und leise kraftvoll.
Das liegt daran, dass Hussein Sam für seine wachsende Familie und sein Interesse an Bienenstöcken sorgen muss, ein Interesse, das Hatidze zunächst mit dem ganzen Enthusiasmus eines wahren Liebhabers fördert. Aber er missachtet ihre konservative Herangehensweise an die Verwaltung und gefährdet beide Kolonien, wodurch Spannungen zwischen den Nachbarn entstehen, die einer echten Verschwörung so nahe kommen wie hier.
Aber während es kleine Echos geben kann Johannes von Florette 's River gibt es hier keine Bösewichte, nur Menschen, die versuchen, ihr Bestes für ihre Familien zu geben. Die Filmemacher verbrachten Jahre mit ihrer faszinierenden, komplizierten Heldin und ließen ihre Bilder für sich sprechen: Hier gibt es keine Beschriftungskarten, keine Erzählung, nur Hatidzas unendlich ausdrucksstarkes Gesicht. Aber die Zeit, die sie ihr gewidmet haben, und die Sorgfalt und Aufmerksamkeit, die sie der Bearbeitung gewidmet haben, zahlen sich in intimem Geschichtenerzählen und atemberaubender Kinematografie aus.
Atemberaubend schön und leise kraftvoll ist dies ein Porträt einer verschwindenden Lebensweise und einer entschlossenen Frau, die nur versucht, sich in der Welt durchzusetzen.